Atommüll Endlager Bure - Widerstand in Frankreich

Titel des Videos vor grauem Hintergrund mit Kühltürmen von einem Atomkraftwerk
„Der Konsens der Politik und der Atomindustrie ist: Das muss alles in ein großes tiefes Loch. Das ist sehr kurzsichtig.“, kritisiert Luc, der sich gegen die Errichtung eines Atomendlagers in Bure einsetzt.
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Am 28.11 startet in Nancy ein Prozess wegen der angeblichen Bildung einer kriminellen Vereinigung im Kontext der Proteste gegen die Errichtung eines Atomendlagers 150 km entfernt von Saarbrücken. Zeit um den Protest gegen die Atomindustrie mal wieder ins Bewusstsein zu rücken!

Im 80-Einwohner*innen-Dorf Bure in Lothringen soll ein Atom-Endlager entstehen. Fast 90.000 Kubikmeter radioaktive Abfälle sollen unter der Erde in Tonschichten tiefengelagert werden. Das hat weitreichende Folgen. Für den Castor-Transport, der voraussichtlch etwa 100 Jahre dauern wird, soll eine neue Bahntrasse entstehen. Ein Wald im Nachbardorf droht für den Bau von Lüftungsschächten gerodet zu werden. Zudem drohen Enteignungen von Wohn-, Kultur- und landwirtschaftlichen Flächen. Bure wird von der französischen Regierung als Top-Standort verkauft. Top auch deshalb, weil sich aufgrund der geringen Bevölkerungsdichte hier vergleichsweise wenig Widerstand formiert (hat), wie uns der Aktivist Luc erzählt. Im Interview berichtet er von den Hintergründen des Projekts, mit welchen Risiken atomare Tiefenlagerung verbunden ist und wie Aktivist*innen standhaft Widerstand leisten. Unser zweiter Interviewpartner, Loïc, führt uns an verschiedene Orte der Bewegung. Wir treffen ihn zunächst im „Maison de résistance a la poubelle nucléaire“, welches vor 15 Jahren als Informationsort entstanden und ein zentraler Ort der Organisation ist. Es zeigt sich, dass der Protest ganz unterschiedeliche Formen annimmt. So geht es neben Information, Aktionen und kontinuierlicher Präsenz auch um das Konfrontieren der rücksichtslosen Atompolitik mit natur- und menschenfreundlichen Projekten wie etwa solidarischer Landwirstschaft.

Was nachhallt ist, wie wichtig es ist, dass sich die linke Bewegung aktiv mit dem Atomindustriekomplex auseinandersetzt. Und: Atompolitik ist keine nationale Angelegenheit.

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